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Tipps zum Kauf eines gebrauchten Wohnwagen

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  • Beitrags-Kategorie:Camperleben

Worauf sollte man beim Kauf eines gebrauchten Wohnwagen achten?

Jeder möchte beim Kauf eines gebrauchten Wohnwagen ein Schnäppchen machen - doch wichtiger als der Dumpingpreis ist der Zustand!

 

Ungebunden und frei mit seinem eigenen Wohnwagen unterwegs zu sein ist für all jene denen das Hotelleben zu eintönig geworden ist eine super Alternative. Vor dem Kauf eines gebrauchten Wohnwagen gibt es viele Dinge vorab zu klären und zu beachten. Vor dem Kauf erstellt man am besten eine Liste mit allen Kriterien, die der eigene Wohnwagen erfüllen soll.

Für Leute welche sich noch nie mit dem Thema Wohnwagen oder Wohnmobil beschäftig haben bietet sich am Anfang eine Caravan- und / oder Campingmesse an um sich einen ersten Überblick zu verschaffen. 

 

Wichtige Punkte vor dem Kauf eines gebrauchten Wohnwagen

  • Da man im Regelfall neben einen Wohnwagen nicht auch noch ein Auto kauft, sollte man vorher klären ob die vorhandene Zug- und Anhängelast ausreichend sind. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die zulässige Stützlast der Anhängerkupplung, da diese Vorgaben zwingend einzuhalten sind und die Auswahl an Wohnwagen zum Teil schon einschränken.
  • Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Führerschein. Wer (wich ich auch am Anfang) einen Klasse B Führerschein gemacht hat darf nur Gespanne ziehen die nicht mehr als 3,5t Gesamtgewicht (hier zählen das Gewicht PKW + Wohnwagen zusammen) auf die Waage bringen. Ein Wohnwagen mit 4-6m Länge bringt zwischen 1400 bis 1600kg (leer) auf die Waage. Dies kann schnell zur Überschreitung der 3,5t gesamt führen. Sollte die Führerscheinklasse B nicht ausreichend sein so kann man seit 2013, mit Hilfe einer und 7 stündigen Schulung in einer Fahrschule die Führerscheinklasse B96 erwerben welche einen berechtigt Gespanne bis 4,25t zu führen. Sollte auch dies nicht mehr ausreichen, so bleibt nur der Weg zu Klasse BE welche dann praktische Fahrstunden und eine Prüfung mit sich bringt.
  • Mögliche Reiseziele spielen bei der Wahl von Heizung und Isolation eine wichtige Rolle, genauso das Thema frei Campen bei der mobilen Stromversorgung.
  • Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Personenanzahl welche im Wohnwagen nächtigen und Platz für Tiere. 
  • Wenn man einmal nicht unterwegs ist, so benötigt man einen Stellplatz, dieser kann auf dem eigenen Grundstück liegen oder eine angemietete Fläche sein.

Wo mit der suche nach einem gebrauchten Wohnwagen starten?

Gebrauchte Modelle stellen einen guten Einstieg für das mobile Reisen dar. Aber wo findet man diese? Einen ersten Überblick kann man sich bei Online Börsen wie z.B. mobile.de oder truckscout24.de verschaffen. Interessante Angebote findet man aber oft in lokalen Anzeigen und Kleinanzeigen wie eBay. Man sollte jedoch damit rechen das die eingestellten Bilder nicht immer der Realität entsprechen.

Händler (besonders aus der eigenen Umgebung) sind sehr oft auch eine gute Adresse. Dort werden oft in Zahlung genommene Modelle angeboten. Ein weiterer großer Vorteil beim Kauf über einen Händler ist die ein Jahr lang wirkende Gewährleistung (gilt nicht bei Kauf von privat) bei welcher der Händler für, beim Kauf vorhandene aber nicht nicht erkennbare Schäden die Reparaturkosten übernimmt. Hier wird schnell klar warum man sich einen Händler aus der Umgebung suchen sollte, bei einer langen Anfahrt zum Händler frisst diese die Reparaturkosten am Ende auf. 

Eine regelmäßig durchgeführte Dichtigkeitsprüfung ist unverzichtbar egal ob man von privat oder Händler kauft. Es sollte auch der Prüfbericht der letzten Hauptuntersuchung vorgelegt werden können damit man keine böse Überraschung erlebt.

 

 

Hat man sich für eine gebrauchten entschieden so ist eine Checkliste eine super Ergänzung um die benötigte Ausstattung abzugleichen.

 

Wichtige Merkmale auf welche Ihr bei einer Besichtigung achten solltet (kleine Checkliste)

Für einen möglichen Besichtigungstermin sollten Sie sich einen Tag mit trockenem Wetter raussuchen und den Wohnwagen bei Tageslicht inspizieren.

Duschwanne: Schaut euch die Dichtfugen an und achtet auf Rissen oder andere Beschädigungen.

Möbel: Prüft alle Klappen, Türen, Schubladen, Scharniere und Schlösser auf ihre Funktion.

Kocher: Schauen Sie sich die Brenner an an. Alle Flammen sollten ruhig und gleichmäßig brennen.

Licht: Sind LEDs vorhanden, falls nicht sind diese nachrüstbar? Funktionieren alle Lampen?

Polster und Matratzen: Sind die Polster abgenutzt oder durchgesessen? Kontrollieren Sie alle Polster auf Feuchtigkeit oder Stockflecken.

Acrylfenster: Schauen Sie sich die Dichtungen an und schauen Sie nach Rissen sowie Schwitzwasser.

Dach: Ist ein Hagelschaden vorhanden? Ist das Dach stark bemoost?

Wassertank: Schauen Sie nach Rissen oder anderen Beschädigungen? Ist der Tank sauber oder veralgt?

Unterboden: Ja es gehört auch dazu sich einmal unter seinen (vielleicht) neuen gebrauchten zu legen. Achtet auf feuchte und morsche Stellen. Weißt der Unterboden Rost oder Risse auf.

Heizung: Hier gilt es sich die Verteiler der Ausströmen anzusehen und die Heizung sollte bei unter 5 versuchen zünden.

Auflaufeinrichtung: Funktionieren die wichtigsten Elemente wie Bremsen und Anhängevorrichtung. Am besten Sie kuppeln selbst einmal an.

Falls vorhanden sollten Sie einen Feuchtigkeitsmesser zu Ihrem Besichtigungstermin mitnehmen. 

Wieviel ist der gebrauchte noch Wert?

Einen ersten Anhaltspunkt liefert die Schwacke-Liste. Diese gibt es auch für Wohnwagen und Wohnmobile. Auf ihr kann man Gebrauchtpreise der letzten 12 Jahre für fast 14.000 Modelle finden. Da die Liste rund 200€ kostet sollte man einen anderen Weg versuchen, so lassen einen viele Händler (als potentiellen Neukunden) einen Blick in diese werfen. 

Wohnwagen zeichnen sich über eine hohe Wertstabilität aus. Sonderausstattungen sind von dieser Wertstabilität jedoch nicht betroffen. Hier sollte man darauf achten das man nicht mehr Ausstattung als wirklich nötig an Board hat.

 

Kosten

 

Welche zusätzlichen Kosten kann man nach der Anschaffung eines gebrauchten Wohnwagen noch erwarten?

Nach einer Anschaffung entstehen noch weitere Kosten welche man nicht vernachlässigen sollte. Da wäre zum einen das Nachrüsten einer Anhängerkupplung wenn noch nicht vorhanden oder was viel öfter der Fall ist die Anschaffung von Zusatzspiegeln fürs Auto. 

Allein diese zwei Sachen können mit mehreren hundert Euro zu Buche schlagen. Dann wäre da wie schon am Anfang besprochen die Erweiterung der Führerscheinklasse. So ist man schnell bei 1000€ ohne das man überhaupt einen eigenen Wohnwagen besitzt. 

Steuer und Haftpflichtversicherungen zählen zu den laufenden Unterhaltskosten. Hat man keine Teil- oder Vollkaskoversicherung so kommt man mit rund 100€ aus.