Kuschlige Tage im Schnee? Camping bei Temperaturen um den Gefrierpunkt? Das kann wirklich Laune machen! Die kalte Jahreszeit hält langsam Einzug – und während die einen damit beschäftigt sind, ihre Wohnmobile und Wohnwagen winterfest zu machen, können die anderen es kaum erwarten, bis endlich der erste Schnee fällt. Nachfolgend findet Ihr ein paar Tipps damit Ihr auch bei Außentemperaturen unter dem Gefrierpunkt das Campingerlebnis genießen könnt.
So bleibt es warm (richtiges Heizen und Lüften)
Wie soll man es sich gemütlich machen wenn es draußen kalt ist? Die pragmatische Vorgehensweise eines Campers in diesem Fall lautet: "Heizung an und Fertig".
Aufheizdauer verringern
Wer nach langer Anfahrt ins Skigebiet seinen Caravan erst einmal auf Wohlfühltemperatur bringen möchte, sollte (bei einer gasbetriebenen Luftheizung) die Heizung erst einmal ohne Gebläse in Betreib nehmen. Erst wenn in etwa die Raumtemperatur erreicht ist schaltet man das Gebläse dazu. So kann man die Aufheizdauer verringern. Zunächst sollten der Küchen- und Wohnbereich temperiert werden. Hierzu schließt man die anderen Klappen.
Vermeidung von Schwitzwasser
Um das sogenannte Schwitzwasser (so weit es geht) zu vermeiden empfiehlt es sich möglichst alle Schränke und Stauklappen gleichzeitig zu öffnen, ebenso Rollos hoch und Vorhänge bei Seite so können die Fenster gleich mit temperiert werden. Die Luftumwälzung per Gebläse sollte, im Gegensatz zur Aufwärmphase, beim dauerhaften heizen stets aktiviert sein. So kann die Feuchtigkeit an Stellen welche keine direkte Anbindung an den Innenraum haben vermieden werden.
Richtig Lüften
Im Winter ist richtiges Lüften das A und O und einer der wichtigsten Tipps für kuschlige Tage im Schnee. Wenn draußen kein zu starker Wind geht kann man eine Dachluke immer einen Spalt offen lassen. Die Notbelüftungen reichen für einen ordentlichen Luftaustausch nicht aus. Dies merkt man auch in wärmeren Monaten mit mehreren Personen in der Nacht, da hier ohne zusätzlich offene Dachluke meist die Fenster beschlagen.
Die im Wohnwagen vorhandene Feuchtigkeit muss wieder abgeführt werden. Im Wohn- und Schlafbereich ist ein kurzes Stoßlüften besser als ein Fenster permanent offen stehen zu lassen. Um ein niederschlagen der Feuchtigkeit, beim abkühlen des Wohnwagens, zu vermeiden empfiehlt sich mehrfach Stoßlüften. Dies gilt vor allem nach dem Urlaub wenn der Wohnwagen in den Winterschlaf geschickt wird.
Da der Boden länger kühl bleibt mach eine Fußbodenheizung Sinn. Wer also mit Wintercamping liebäugelt der sollte eine solche bei seiner Anschaffung berücksichtigen. Diese hat aber keinen sonderlich großen Einfluss auf die gesamt Wärme im inneren und dient eher dem Wohlbefinden.
Tipps fürs Wintercampen und kuschlige Tage im Schnee
Nummer 1 - geeignetes Zugfahrzeug und Zubehör
Im Normalfall reist heute keiner mehr ohne Winterreifen an sein Wintercamping Ziel. Wer aber weiß das die Straßen bis zum Zeil nicht schwarzgeräumt sind, der sollte über Schneeketten nachdenken. Ein super Angebot des ADAC ist das seine Mitglieder in süddeutschen Filialen Ketten kaufen und nach dem Urlaub wieder zurückgeben können wenn Sie diese nicht gebraucht (genutzt) haben.
Nummer 2 - Gasvorrat
Ohne einen ausreichenden Gasvorrat hat das Wintercamping schnell ein Ende. Die meisten Heizungen laufen mit Propangas, dieses kann man in 11 Literflaschen (aus Deichsellast und Gesamtgesicht achten) mitführen. Je nach Außentemperatur und Heizraum Größe reicht eine solche Flasche zwischen 2-5 Tagen. Da die wenigsten eine Gasfüllstandsanzeige in der Bordelektronik integriert haben, sollten mittels Gas-Checker vorab und vor allem während des Aufenthaltes die Gas - Vorräte regelmäßig überprüft werden.
Ein großer Vorteil ist es eine Duo Control an Board zu haben. So kann man 2 Flaschen anschließen und die Duo Control schaltet allein vom der leeren auf die volle Flasche um, dies erspart ein aufstehen in der Nacht um die Leere Flasche zu tauschen (dies werden einige von uns kennen 😉 ).
Nummer 3 - Strom
Im Winter sollte man sich nicht auf Solarstrom verlassen, sondern lieber auf Landstrom wechseln. Batterien im Fahrzeug leisten in kaltem Zustand weniger und wenn nicht an einem beheizten Ort verbaut halten Sie auch nicht so lange durch.
Der Verbrauch ist im Winter höher als im Sommer (es wird früher dunkel, man verbringt mehr Zeit im Caravan, benutzt also mehr Licht usw.). Da man genug Gas zum heizen benötigt, lässt man den Kühlschrank im Winter meistens über Strom laufen, dies könnte die Boardbatterie schnell überfordern.
In Summe kann man sagen das sich auf einem festen Platz im Winter ein Stromanschluss lohnt.
Nummer 4 - ein passendes Vorzelt
Als Neuling (Anfänger) kann es einige Mühe kosten ein Vorzelt aufzubauen. Der erste Aufbau dauert meistens länger als geplant (hier ist es von Vorteil den Zelt Aufbau vor Reise Antritt einmal zu proben) und während des Aufbaus kommt die Kälte für die Finger hinzu. Ein Vorzelt bietet jedoch ein paar Vorteile. Es dient als Klimaschleuse und bietet zusätzlichen Stauraum.
Wer das Vorzelt als Terrasse nutzen möchte, sollte über eine Zusatzheizung nachdenken um dem äußeren Schneetreiben gemütlich zuzusehen.
Nummer 5 - der richtige Campingplatz
Der Winterurlaub beginnt schon bei der Wahl des richtigen Campingplatzes. Speziell für Wintercamping ausgestattete Plätze bieten (geschlossene und beheizte) Sanitäranlagen und Trockenräume für die Skiausrüstung. Viele Plätze bieten auch einen Gasflaschen Tausch. Bewährt hat sich auch das Vorhandensein eines Shops auf dem Gelände. Hier kann man ein paar Kleinigkeiten nachkaufen, welche man eventuell bei Reiseantritt vergessen hat.
Praktisches Zubehör für das Camping im Winter
- Schneeschaufel und / oder Klappspaten zum Schneeschippen (z.B. Fiskars Klappspaten) - man kann leider nicht davon ausgehen das dieses Zubehör auf jedem Campingplatz vorhanden ist, wie wir leider schon öfters feststellen mussten
- Thermohaube oder Winterabdeckung für den Gaskasten
- Winterabdeckung für die Kühlschrank-Lüftungsgitter (kann man in jedem Katalog finden)
- Besen
- Fußabtreter für den Außenbereich
- Bodenschürzen gegen den kalten Luftzug im Vorzelt
- Stirnlampe für das Arbeiten in Dämmerlicht und Dunkelheit
- Dicke Arbeitshandschuhe, am besten gefüttert