Zuhause und im Urlaub spielt die Beschäftigung unserer Vierbeiner immer eine sehr wichtige Rolle. Die relativ junge Sportart Dogscooter / Bikejöring bietet eine tolle Beschäftigung für Mensch und Hund.
Was ist Dogscootern und warum ist es so beliebt?
Dogscooter sind Tretroller welche im Zughundesport eingesetzt werden. Der Hund wird hierbei mit einer Zugleine Über eine Antenne vor den Dogscooter gespannt. Beim Scootern stehen Spaß, Dynamik und der Sport mit dem Hund im Vordergrund.
Viele Haushunde leiden heutzutage leider an einer Unterforderung. Früher sind viele Hunderassen einer Arbeit nachgegangen (z.B. Hütten von Herden). Heute ist das anders. Aus diesem Grund freuen sich viele Vierbeiner über eine Abwechslung. Menschen mit gesundheitlichen Problemen (oftmals im Bereich der Knie) haben Schwierigkeiten Fahrrad zu fahren oder zu Joggen. Hier bietet das Dogscooting eine super Alternative welche die Hund - Mensch Beziehung fördert und stärkt.
Ein Einstieg in die Welt des Dogscooter Fahrens ist relativ preiswert. Einfache Modelle sind schon ab 230€ zu haben. Neben einen verhältnismäßig preiswerten Start in die Welt des Dogscooting bietet der Sport viele Reize für Mensch und Tier. Hunde können sich voll auspowern und werden geistig gefordert während der Hundehalter statt eines normalen Spazierganges ein wenig Action an der frischen Luft genießen kann.
Grundvoraussetzungen für den Zughundesport
Hunde und Herrchen (Frauchen) sollten keine körperlichen Einschränkungen haben. Ein mittelgroßer Hund (zum Beispiel ein Malinois) mit abgeschlossener Wachstumsphase ist eine super Grundvoraussetzung. Da die Gesundheit des Tieres eine große Rolle spielt sollte man sich vor dem Start mit seinem Tierarzt über das Vorhaben unterhalten. Viele Tierärzte können einen Fitnesscheck durchführen und eine Einschätzung bezüglich der Gelenke und Organe abgeben. So mit bist du auf der sicheren Seite, dass du dein Tier nicht überlastest und es durch die gemeinsame Aktivität in angemessenem Maße förderst.
Folgende Punkte als Zusammenfassung zur Eignung des Vierbeiners:
- Der Hund ist mindestens 12 Monate alt / größere Rassen ab 18 Monaten
- Der Hund ist Gesund!!! (Am besten vorab einen tierärztlichen Vorab-Check machen!)
- Der Hund ist nicht zu Übergewichtig (ansonsten nur mit Trainerbegleitung und Tierarzt)
- viele Hunde können zirka das 4 fache ihres Gewichts ziehen. Ein Roller wiegt rund 10kg, fehlt nur noch das eigene Gewicht (welches je steuerbar ist)
- sehr kleine Hunde wie zum Beispiel Malteser, Dackel oder französische Bulldoggen sind eher ungeeignet für diesen Sport
Fahrrad oder Dogscooter
Beides macht Spaß und beides lässt sich auf einem Fahrradträger transportieren, also woran kann man feststellen was besser für das Team Mensch & Hund geeignet ist. Einer der größten Unterschiede findet sich in der Sicherheit, da der Schwerpunkt des Scooters sehr niedrig ist (und keine Mittelstange vorhanden ist) ist ein umfallen fast nicht möglich. Bei höheren Geschwindigkeiten ist dieser tiefe Schwerpunkt ebenfalls ein Vorteil. Das Fahrrad fahren auf der anderen Seite bietet beim bergauf fahren den großen Vorteil das man seinen Vierbeiner durch das treten in die Pedale tatkräftig unterstützen kann. Tretroller sind wartungsärmer (keine Kette oder Pedalen), was am Ende das Portmonee schont. Das kickbiken (Tretroller fahren) beansprucht wesentlich mehr Muskelgruppen beim Menschen was somit den kcal Verbrauch erhöht und eine bessere Koordination der einzelnen Muskelgruppen fördert.
Beim Fahrrad fahren läuft der Hund meist nur nebenher. Im Gegensatz zum Dogscooter, denn hier muss euer Hund mitdenken und auf Richtungswechsel reagieren, schließlich steuert er den Roller. Das sorgt für eine sehr gute Auslastung im Alltag und lässt Probleme bei gelangweilten Hunden wie im Fluge verschwinden.
Dogscooter fahren lernen als Beginner
Das beste an dieser Art des Hundesports, Anfänger können ohne Probleme einsteigen und ihren Scooter bereits noch kurzer Zeit sicher steuern. Vergleicht man das Dogscooting mit Rad fahren, so fällt auf das Sicherheit und Wendigkeit durch den niedrigen Körperschwerpunkt erhöht werden.
Im Grunde hat man zwei Möglichkeiten mit dem Dogscooting zu beginnen. Entweder man versucht sich alleine oder man besucht ein Seminar / einen Kurs. Letzteres bietet für viele die beste Möglichkeit. Um zu erfahren wo ein passender Kurs stattfindet kann man das Internet oder Hundesportvereine aus der Umgebung befragen.

Nachfolgend eine kurze Beschreibung, welche keinen Kurs ersetzen kann und auch keine ausführliche Anleitung zum lernen dieses Sportes darstellt, sondern euch lediglich mit den Grundvoraussetzungen vertraut machen soll.
Zu den ersten Schritten gehört das richtige Anspannen. Hierfür benötigt Ihr ein passendes Geschirr für eueren Vierbeiner (mehr hierzu unter Punkt 6). Nachdem Ihr dem Hund das Geschirr angelegt habt, wird dieser mit einer Leine (siehe auch hierzu bitte Punkt 6) an dem Scooter befestigt. Am Anfang genügt es den Roller zu schieben und so mit dem Hund spazieren zu gehen, damit sich euer Vierbeiner an das Gerät gewöhnen kann. Im nächsten Schritt könnte eine Hilfsperson mit einem Leckerli vorweg gehen und euren Vierbeiner locken während Ihr die ersten Meter auf dem Roller steht. Euer Hund wird sich schnell an die Last gewöhnen.
Die ersten Trainingsstrecken liegen hierbei bei 50 – 100m. Dies klingt nach nicht viel, verlangt von eurem Vierbeiner jedoch schon ein hohes Maß an Konzentration. Mit der Zeit wird die Strecke immer mehr werden und plötzlich sind es mehrere Kilometer.
Eine kleine Auswahl wichtiger Grundbefehle:
Zieh Startsignal
Halt Signal zum Stoppen
Rechts rechts abbiegen
Links links abbiegen
Weiter geradeaus
Pull Tempo erhöhen
Easy Tempo verringern
Grundsätzlich könnt Ihr euch die Bezeichnung der Kommandos selbst aussuchen, Hauptsache Ihr lernt diese dem Hund in Ruhe und nutzt immer die selben. Sollte es bei einem Kommando mal zu einer Fehlverknüpfung kommen (z.B. „Rechts“ und der Hund geht immer links) dann wählt einfach ein neues Kommando und bringt es eurem Vierbeiner neu bei.
Im Netz finden sich noch viele Anhaltspunkte wie man beginnen kann. Sollte ein Kurs nicht möglich sein, sollte man zumindest einen Erfahrungsaustausch mit einem Fortgeschrittenen dieser Sportart suchen. Allein wird man immer wieder auf Probleme stoßen die andere schon gelöst haben und von dieser Erfahrung sollte man profitieren.
Trainingsplan (Kraft —> Ausdauer —> Geschwindigkeit)
Erwärmung für Mensch und Hund
Vor jedem Training oder später vor jedem Ausflug steht das Aufwärmen von Mensch und Hund, sowie die Möglichkeit für den Hund erst einmal sein Geschäft zu verrichten. Als geeignet Möglichkeit für das Warm Up dient ein Rollern ohne Hund für den Mensch und ein kurzer Spaziergang bzw. Freies nebenher laufen beim Rollern für den Hund. Sollte Ihr Hund gesundheitliche Probleme haben sprechen Sie bitte mit einem Tierarzt ob Ihr Hund eine spezielle Erwärmung benötigt oder gänzlich auf diese Sportart verzichten sollte. Die Gesundheit des Hundes und seinem Herrchen / Frauchen haben oberste Priorität.
Kraftaufbau
Beginnen Sie mit kurzen Strecken (1-2km mit kurzen Pausen) auf weichen und geraden Untergründen. Hierbei lässt man seinen Hund in regelmäßigen Abständen für einige Meter leicht gegen die Bremse ziehen, dies fördert zusätzlich den Kraftaufbau. Das Training sollte zirka 3 – 4 mal je Woche, mit mindestens einem Tag Pause zwischen den Trainingstagen, ausgeführt werden.
Ausdauer
Nach rund 5 – 6 Wochen kann mit dem Aufbau der Ausdauer begonnen werden. Hierfür steigert man die Streckenlänge langsam. Der Hund zieht immer wieder leicht gegen die Bremse und die Pausen werden verkürzt bzw. ganz entfernt. Am Ende kann man den Hund einen Endspurt mit deutlich höherer Geschwindigkeit und ungebremst zurücklegen lassen.
Ziel der Ausdauerphase ist die Steigerung der ohne Pause zurückgelegten Strecke auf 5 und mehr Kilometer.
Geschwindigkeit
Wenn euer Vierbeiner in gleichmäßiger Geschwindigkeit mehrere Kilometer zurücklegen kann, löst Ihr immer öfter die Bremse, dies führt dazu das die Hunde automatisch schneller werden. Somit entfällt ein spezielles Training für diesen Bereich.
Cool Down
Fahrt nicht direkt zurück bis vor eure Haustüre, dies hätte zwei Nachteile. Der Hund kennt somit immer das Ende seiner Tour und würde entsprechend reagieren (diese Reaktion kann je nach Hundetyp anders aussehen) z.B. Voll durch Powern, um schnell heim zu kommen oder nicht mehr zu powern da er noch keine Lust auf ein Ende hat. Der größere Nachteil ist jedoch das der Cool down (das herunterfahren des Kreislaufes) für den Hund fehlt. Beendet das Training, wenn euer Vierbeiner am meisten Spaß hat und führt ihn dann an lockerer Leine (Spaziergang) nach Hause somit haltet Ihr die Motivation hoch und habt immer einen Cool Down nach dem Training.
Tipps und Motivation
- Nutzt zur Streckenmessung am besten einen Fahrradcomputer, damit Ihr die zurückgelegte Strecke und die hierfür benötigte Zeit erkennen könnt
- Nutzt ein Trainingstagebuch
- Beendet das Training wenn der Hund auf Zug ist und Ihr es wollt nicht wenn euer Vierbeiner keine Kraft mehr hat
- Fahrt immer unterschiedliche Wege und Streckenlängen, so dass euer Vierbeiner nicht immer weiß wann das Training zu Ende ist
- Kontrolliert vor- und nach dem Training immer die Pfoten eueres Hundes (am besten ist Ihr habt Pfotenschutzschuhe dabei)
- Habt immer Wasser für euren Vierbeiner dabei
- Achtet auf die Außentemperatur damit nicht die Gefahr einer Überhitzung besteht (eine Grenze kann nicht nicht ohne weiteres angeben werden, da dies von Hund zu Hund und Rasse unterschiedlich ist)
- Habt immer ein erste Hilfe Set dabei
- Wenn Ihr die Möglichkeit habt, fahrt ab und zu in einer Gruppe und trainiert so das vorneweg, überholen und hinterherfahren zusammen
Ausrüstung und Zubehör
Um dies Übersicht zu bewahren trennen wir die notwendige Ausrüstung für Mensch und Hund.
Schutz für den Menschen
Da das Dogscooting ähnlich dynamisch wie das Fahrrad fahren ist benötigt Ihr einen geeignetenHelm. Hierbei macht es keinen Unterschied ob Ihr in der Stadt unterwegs seit oder Offroad Pisten bevorzugt, ein vernünftiger Helm gehört immer dazu.
Auch sollte man Wert auf hochwertige Handschuhe beim Dogscooting legen, da man mit den Händen den Scooter steuert. Im allgemeinen sollte man Wert auf eine gute Funktionskleidung legen um für möglichst viele Witterung gewappnet zu sein. Beim Thame Schuhwerk sollte man auf knöchelhohe Wanderschuhe setzten. Die Schuhe müssen eine gute Sohle haben, die eine ausreichende Standsicherheit gewähren. Man muss bei Dogscooting jederzeit damit rechnen abzuspringen weshalb ein Schuh mit stabilen Sitz am Knöchel zu bevorzugen ist.
Um später Spaß an den Touren zu haben und sich an diese zurück zu erinnern bietet sich eine Helmkamera an. Hier sollte man keine großen Kompromisse eingehen. Fast überall wird die GoPro als beste Wahl hervorgehoben. Ich persönlich würde jedoch die Garmin Virb Ultra 30 bevorzugen. Die Ergebnisse dieser Kamera am Fahrrad oder Scooter überzeugen in ganzer Linie. Die Kamera verfügt über GPS, Echtzeit Höhen- und Geschwindigkeitsmesser sowie eine 4K Videoqualität für rasante Fahrten durch jedes Terrain.
Wenn man viel mit dem Tretroller auf Achse ist, sollte man sich Gedanken um eine handliche Luftpumpe machen. Es gibt zahlreiche Modelle welche in eine Jackentasche passen und im Zweifel noch die letzten Kilometer bis zum Ziel zu ermöglichen.
Zubehör für den Dogscooter
Ein mögliches Transportsystem für den Dogscooter findet Ihr in einem hier, da für Fahrrad und Scooter das gleiche System genutzt werden kann. Nachfolgenden Träger kann man auf Grund seiner Bedienkomfort und der Traglast empfehlen.
Für jeden Einsatzzweck gibt es die passende Bereifung. An einem guten Reifen sollte man nicht sparen, dieser entscheidet maßgebend wie sicher man in der Spur bleibt.
Die Leine wird beim Dogscooting weder in der Hand gehalten noch am Lenker befestigt. Um die Leine sicher zu befestigen sollte man eine Bike Antenne verwenden. Diese verhindert das sich die Leine im Vorderrad verfängt.
Ein passendes Licht gehört bei jedem Fahrrad und Dogscooter zur Standardausrüstung. Eine ausreichende Beleuchtung ist zudem auch durch den Gesetzgeber vorgeschrieben. Wenn einem die eigene Sicherheit am Herzen liegt sollte man an einer ausreichenden Beleuchtung nicht sparen. Eine Lampe welche sich in der Praxis schon bewehrt hat findet Ihr nachfolgend, ein passendes Rücklicht dazu lässt sich schnell finden.
Schutz für den Hund
Für eine Sportart wie Dogscooting ist ein Zuggeschirr für Ihren Vierbeiner von größter Bedeutung. Ein gutes Geschirr verteilt den Druck optimal über den Körper des Hundes und Schütz somit den Brust- und Halsbereich. Ein Geschirr, welches wir selber nutzen findet Ihr nachfolgend.
Eine Jöringleine wird im Zughundesport eingesetzt. Um zu verhindern das die Hunde beim Bremsen einen starken Ruck bekommen besitzt die Leine einen sogenannten Ruckdämpfer, welcher dieses verhindert. Das Ziehen wird durch diesen Dämpfer angekündigt, dadurch sinkt die Gefahr das der Hund sich beim Dogscootern verletzt.
Worauf sollte man beim Kauf eines Dogscooter achten
Wenn man sich nicht sicher ist was für einen Dogscooter man sich kaufen möchte, so sollte man ein Fachgeschäft besuchen und sich entsprechend beraten lassen. Für die Auswahl eines passenden Scooters spielen die Bremsanlage, Bereifung, Gewicht und Stabilität eine große Rolle. Aus diesem Grund sollte man sich für ein Markengerät entscheiden, da hier auf die Auswahl geeigneter Komponenten geachtet wird.
Rahmen:
Die Rahmen unterscheiden sich in Material und damit auch in der Belastbarkeit. Einen hochwertigen Rahmen wird ein Sturz nicht gleich etwas anhaben. Auch die Bodennähe wird über den Rahmen entschieden. Je mehr Freiheit zwischen Rahmen und Boden bestehen, desto leichter kann man über Hindernisse hinweg rollen.
Trittbrett:
Vor allem Breite und Rutschfestigkeit sind hier die Kriterien der Wahl. Je nach dem ob man seinen Vierbeiner durch zusätzliches Tretten unterstützen möchte oder muss, ist dies entscheidend für die Breite des Brettes.
Räder:
Ein geringer Rollwiderstand wird durch ein großes Rad erzeugt. Beim Dogscooting haben sich nachfolgende Größen etabliert. Für den Vorderreifen 26’er und für den Hinterreifen 20’er.
Bremsen:
Wenn man mit erhöhter Geschwindigkeit (20km/h oder mehr) unterwegs ist und der Vierbeiner nicht auf das Kommando „STOP“ reagiert, dann kann eine richtige Bremse vor Unfällen oder Gefahren schützen. Die Auswahl der Bremse ist hier ähnlich wie bei einem Fahrrad. Es gibt manuelle Backen- und Scheibenbremsen, sowie hydraulische Bremsanlagen. Da man mit dem Scooter oft und anhaltend Bremsen muss, empfiehlt sich hier eine hydraulische Bremse mit ölhaltiger Bremsflüssigkeit, da diese wartungsärmer ist.
Lenker:
Hier ist die richtige Höhe das Maß der Dinger. Ein zuwidergehandelter Lenker schadet den Rücken des Nutzers über die Zeit.
Einsteiger:
Wenn man Einsteiger ist und noch nicht sicher das Dogscooting für einen das richtige ist, so kann man für den Einstieg auf ein preiswertes Modell setzten. Hier nimmt man jedoch Einschränkungen im Bereich Sicherheit und Fahreigenschaften in Kauf. Auch ein gebrauchter Dogscooter kann für den Anfang eine sehr gute Alternative darstellen, hier bekommt man Markenqualität für ein geringes Budget.